Neu-Anspach/Schmitten, den 3. Juli 2017

Windvorranggebiete: Gemeinsame Pressemitteilung der Feldberginitiative und der N.o.W.!


Feldberginitiative und N.o.W.! reichen Stellungnahme zum Schutz der „Königsetappe“ des Welterbes LIMES ein und rügen die Besorgnis der Befangenheit bei der Vorlagenerstellung

Die anerkannte Umweltvereinigung Feldberginitiative e.V. und die interkommunale Bürgerinitiative N.o.W.! haben heute ihre erste Stellungnahme zum Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien (TPEE) - Entwurf 2016 an den Regionalverband FrankfurtRheinMain übermitteilt. Die erste Stellungnahme betrifft das Thema Welterbe LIMES. Die vorgeschlagenen Vorranggebiete Sandplacken/Elisabethenschneise (5401) und Winterstein/Kapersburg (7805), die die Vorrangfläche an der Saalburg (5701) flankieren, reichen jeweils bis 200 m an das Welterbe „Obergermanisch-Raetischer Limes“ (LIMES) heran. In diesem Zusammenhang wurden sämtliche Unterlagen eingereicht, die auch bereits im Februar 2017 dem Welterbezentrum der UNESCO in Paris vorgelegt wurde. Das Welterbezentrum UNESCO hat die Informationen zur Gefährdung des Welterbes LIMES an der Königsetappe am Feldberg an die Permanente Delegation von Deutschland bei der UNESCO, der Deutschen UNESCO Kommission sowie an die Beratungsorganisation ICOMOS zur Prüfung weitergeleitet. Das Verfahren läuft unter dem Aktenzeichen: CLT/HER/WHC/EUR/17/9521.

Die Darstellung, dass ein „200 m breiter Waldstreifen zum Limes als Sichtschutz“ ausreicht, um die negativen Auswirkungen auf das Welterbe Limes zu reduzieren, ist falsch und widerspricht nachweislich der Facheinschätzung der Experten von hessenArchäologie.

Die Aufnahme dieser falschen Begründung der Windvorranggebiete und die Beibehaltung dieser fehlerhaften und die Öffentlichkeit täuschenden Angaben vor der zweiten Offenlegung begründen die Besorgnis der Befangenheit der dafür verantwortlichen Personen. Dies muss bei der Abwägung berücksichtigt werden.

Die Feldberginitiative und die N.o.W.! haben mit eingehender Begründung aus Gründen des Denkmalschutzes die ersatzlose Streichung der drei Windvorrangflächen gefordert. Weitere fachliche Einwendungen zu anderen Themen werden in den nächsten Tagen gesondert über einen Rechtsanwalt eingereicht.

Ralph Bibo, Sprecher der N.o.W.!, betont: „Wir sind zuversichtlich, dass das Verfahren vor dem Welterbezentrum der UNESCO für Klarheit sorgen wird. Bevor Fakten im TPEE geschaffen werden, gebietet es der Respekt vor dem Welterbe LIMES und der UNESCO, dass der Abschluss der Prüfung durch die UNESCO abgewartet wird.“

Dr. Olaf Gierke, Vorstandsvorsitzender der Feldberginitiative e.V. ergänzt: „Der Entwurf der gerügten Vorrangflächen basiert auf einer vorsätzlich falschen Faktenlage. Nachweislich hat hessenArchäologie keine Zustimmung zum Limesabstand von nur 200 m erteilt. Trotz der vielen Hinweise wurde dies nie korrigiert. Das begründet die Besorgnis der Befangenheit der Personen, die dafür verantwortlich sind. Sollten die Vorranggebiete am Sandplacken, an der Saalburg oder Winterstein Eingang in den Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien finden, wird die Feldberginitiative e.V. als „Hüterin von Natur und Umwelt“ alle ihr als Umweltverband zustehenden Rechtsschutzmöglichkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten beschreiten.“