Schmitten, 29. März 2019

Verkehrsversuch Streckensperrung als wichtiger Zwischenschritt


Die Feldberginitiative e.V. begrüßt den nunmehr angeordneten Verkehrsversuch mit einer temporären Streckensperrung für Motorräder als wichtigen Zwischenschritt zur Entschärfung der Raser- und Lärmproblematik im Erholungsgebiet rund um den Großen Feldberg. Insbesondere gilt dies für die Ortschaften des Luftkurorts Schmitten im Herzen des Naturparks.

Trotz der vielen Maßnahmen, die in den letzten zehn Jahren rund um den Feldberg umgesetzt wurden (u.a. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote, Rüttelstreifen, Sperrung des Parkplatzes an der Applauskurve für Motorräder, verstärkte Kontrollen zu relevanten Zeiten etc.), ist die grundlegende Problematik leider immer noch ungelöst. Temporäre Streckensperrungen für Motorräder sind daher die notwendige Konsequenz und der nun angeordnete Verkehrsversuch für bestimmte Streckenabschnitte ist ein wichtiger Zwischenschritt für eine Lösung.

Die Feldberginitiative hatte bereits am 19. Juli 2014 ihr Lärmpausenkonzept vorgestellt, das temporäre Streckensperrungen für Krafträder unter Einbindung weiterer Ortsteile des Luftkurortes Schmitten vorsieht. Die Feldberginitiative wird auch weiterhin konsequent für die Umsetzung eines Lärmpausenkonzeptes eintreten.

Wir möchten daran erinnern, dass bereits vor 10 Jahren Streckensperrungen für Motorräder in der öffentlichen Diskussion waren. Angesichts der vielen Unfalltoten und Unfälle im Jahr 2009 stellte Landrat Ulrich Krebs damals etwa in der Hessenschau vom 9. August 2009 fest:

 "Es muss was passieren und wir werden das überwachen. Wir werden das auch in der kommenden Saison verstärkt überwachen. Denn so wie jetzt kann es nicht weitergehen.“

In diesem Sinne wurde in den letzten Jahren das Thema von den zuständigen Behörden intensiv behandelt und eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt. Vor diesem Hintergrund sind auch gewisse ablehnende Äußerungen von Interessenorganisationen, insbesondere von Motorradverbänden, gegen den nun angeordneten Verkehrsversuch zu würdigen. Konstruktive Beiträge und konkrete Vorschläge zur Entschärfung der Raser- und Lärmproblematik im Erholungsgebiet rund um den Großen Feldberg und den Ortschaften des Luftkurorts Schmitten waren von diesen Organisationen in den letzten 10 Jahren jedenfalls nicht vernehmbar.

Der Vorstandsvorsitzende der Feldberginitiative Dr. Olaf Gierke: „Die Polizei und die Verkehrsbehörden haben in den letzten 10 Jahren große Anstrengungen unternommen, aber leider haben die vielen Maßnahmen nicht zur Entschärfung der Raser- und Lärmproblematik rund um den Großen Feldberg geführt. Wir hoffen, dass der angeordnete Verkehrsversuch auch präventive Wirkung entfaltet und deutlich macht, dass die „sportliche“ Nutzung der Strecken in dem Naturraum und Erholungsgebiet durch eine signifikante Zahl von Motorradfahrern kein Kavaliersdelikt ist und zu Konsequenzen führt. Die Feldberginitiative e.V. wird den Verkehrsversuch und die weitere Entwicklung eng begleiten und wird sich als Umweltverband weiter konsequent für die Umsetzung von Lärmpausen für die betroffenen Ortschaften und zur Stärkung der Region als Rückzugsraum für Wildtiere und als Erholungs- und Naturerlebnisraum einsetzen.“