HR berichtet über Motorradlärm am Feldberg


In der Sendung defakto des HR-Fernsehens wurde am 14. Juli 2013 über den Motorradlärm am Feldberg berichtet. Auch Mitglieder der Feldberginitiative kamen zu Wort. Der Beitrag „Machtlos gegen Motorradlärm“ kann über die ARD-Mediathek abgerufen werden (hier finden Sie den LINK).

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein - ideale Bedingungen für Motorrad-Fans, ihre Maschinen durch die Anhöhen zu jagen. Was wie Musik in den Ohren des Motorrad-Liebhabers klingt, ist für Anwohner eine Qual. Diese berichten in einem Fernsehbeitrag des HR-Fernsehens über ihren Frust mit dem Motorradlärm am Feldberg. Zwar konnten erste Maßnahmen erreicht werden, z.B. die Bodenschwellen in der Applauskurve. Allerdings wechselten die Raser jetzt auf die andere Seite des Feldbergs und rasen nunmehr vom Sandplacken nach Arnoldshain. Pech wer an der Strecke wohnt, so der zynische Kommentar im Beitrag.

Der Beitrag geht dann aber intensiv auf die Hintergründe der Lärmproblematik ein. So gilt für die Zulassung von Autos ein Grenzwert von 74 Dezibel, für Motorräder jedoch von 80 Dezibel. Laut Dr. Werner Reh, Leiter Verkehrspolitik BUND, will die EU zwar die Grenzwerte für PKWs und LKWs deutlich senken, Motorräder bleiben aber außen vor. Dabei sind Motorräder nicht nur das lauteste Verkehrsmittel, sie sind auf der Straße noch meist viel lauter als die 80 Dezibel. Denn der TÜV kontrolliert den Grenzwert nur bei einer Vorbeifahrt von gerade mal 50 km/h im dritten Gang.  So fährt niemand freiwillig auf einer kurvigen Bergstrecke im Taunus.

Die Polizei an der Straße misst den Motorradlärm sogar nur im Stand, wenn überhaupt. Dies sei völlig unrealistisch, wie Axel Hoffmann, Ingenieur für Messtechnik, im Beitrag anhand einer Lärmmessung demonstriert. Die tatsächliche Lärmentwicklung bei einer Fahrt im Taunus sei viel höher. Mitglieder eines Motorradtreffs geben dann auch zu, dass die Hälfte ihrer Maschinen mit Auspuffanlagen nachgerüststet sei. Die Kraft ihrer 2-Liter Motoren soll man auch hören. Vor der Polizei haben die Motorradfahrer keine Angst. Diese messe ja nur das Standgeräusch. Höhepunkt der Absurdität ist aber, dass das Standgeräusch beliebig hoch sein kann. Es existiert kein Grenzwert! Geprüft wird nur, ob die Eintragungen im Fahrzeugschein stimmen.

Ein Biker gibt dann im Beitrag auch freimütig zu, dass das Standgeräusch „scheißegal“ sei. Reglementiert ist in Deutschland nur das Fahrgeräusch. Für das Fahrgeräusch an der Straße gibt es aber keine staatliche Kontrolle. Gefragt ist die Politik. Denn was fehlt ist klar, so das Fazit im Beitrag: Mehr und sinnvolle Kontrollen, um den Lärm in der Fahrt zu prüfen. Diese Kontrollen würden auch die Raser bremsen. Denn noch mehr Tote darf es am Feldberg nicht geben. Da stehen heute schon zu viele Kreuze!


Zusammenfassung des HR-Beitrags; Schmitten im Juli 2013

Beteiligen Sie sich jetzt an unserer Onlinediskussion [Link]