Lärmpausen für den Luftkurort Schmitten – Feldberginitiative fordert Maßnahmen gegen Motorradlärm
Plakataktion appelliert an Motorradfahrer, Rücksicht zu nehmen / Lärmpausen sollen Wohn- und Tourismusstandort in einer intakten Natur und Umwelt im Herzen des Naturparks stärken
Die Feldberginitiative hat am 19. Juli 2014 ihre Plakataktion zum Thema „Lärmpausen für den Luftkurort Schmitten“ gestartet. Mit 5 augenfälligen Motiven wird an Motorradfahrer appelliert, Rücksicht zu nehmen (siehe angefügte Motive). Schmitten ist wegen der vielen sehr kurvigen und interessanten Streckenabschnitten seit langem Anziehungspunkt für eine zunehmende Zahl von Motorradfahrern, die quasi Motorsport ausüben und die Streckenabschnitte durch ständiges Hin- und Herfahren besonders belasten. Gerade das „Hochziehen“ von Rennmaschinen in niedrigen Gängen führt insbesondere abends und an den Wochenenden und Feiertagen zur Belästigung durch infernalischen Lärm. Wegen des Trichtereffekts der Täler sind die Auswirkungen von Motorradlärm in Schmitten besonders intensiv. Bewohner, Fahrradfahrer und ruhesuchende Besucher aus der ganzen Rhein-Main-Region werden seit Jahren zunehmend durch rasende und lärmende Motorradfahrer am Feldberg belästigt.
Diese Probleme werden bereits seit 2009 in dem von Landrat Krebs etablierten „Runden Tisch“ zur Verkehrs- und Lärmproblematik am Großen Feldberg erörtert. Vertreter von Straßenverkehrsbehörden und der Polizei machten zuletzt sehr deutlich, dass die polizeilichen und verkehrsrechtlichen Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrskontrollen aus ihrer Sicht ausgeschöpft seien. Nach Auffassung der Feldberginitiative helfen jetzt nur noch moderne Konzepte (z.B. flexible Verkehrsleitsysteme), um die untragbaren Zustände durch Motorradlärm in der Gemeinde Schmitten in den Griff zu bekommen. Lärmpausen sind das beste Mittel, um die Interessen der großen Mehrheit der Ruhe und Erholung suchenden Anwohner und Besucher gegen eine kleine Minderheit von lärmenden Motorradfahrern zu schützen. Der Luftkurort Schmitten im Herzen des Naturparks und Anziehungspunkt von Erholungssuchenden aus der ganzen Region ist besonders schützenswert. Die Straßenverkehrsordnung bietet ausdrücklich gerade für Luftkurorte, Erholungsorte von besonderer Bedeutung und in Gebieten, die überwiegend der Erholung dienen, die Möglichkeit von Streckensperrungen.
Die Feldberginitiative fordert zur Ermöglichung von Lärmpausen im Luftkurort Schmitten eine maßvolle, zeitlich und räumlich begrenzte Beschränkung von Straßenstrecken für den Motorradverkehr (siehe angefügte Karte):
- Zeitlich: von April bis Oktober; Freitag, 18.00 bis 22.00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen ganztägig
- Räumlich: vom Sandplacken bis Dorfweil (L 3004, L 3025), Siegfriedstraße (L 3276) und vom Roten Kreuz bis Schmitten (L3025).
Die Feldberginitiative geht davon aus, dass sich mit dieser maßvollen Einschränkung für eine kleine, aber den stärksten Lärm verursachenden Minderheit, die aber zur Lärmentlastung der meisten Ortsteile führt, weitere Maßnahmen am Feldberg (z.B. Kanonenstraße zwischen Hohemark und Sandplacken, L 3004) vermeiden lassen. Diese Maßnahme sollte auch präventive Wirkung gegen die Verlärmung durch Motorradfahrer im Feldberggebiet haben. Anwohner von Schmitten (auch Hotelgäste) sind nicht betroffen, Ausnahmeregelungen im Einzelfall möglich. Beispiele etwa im Odenwaldkreis und an der Bergstraße zeigen, dass mit partiellen Straßensperrungen für Motorräder sehr gute Erfahrungen gemacht wurden.
Die Feldberginitiative ist zuversichtlich, dass das Lärmpausenkonzept bei Bürgern, Besuchern und Politik auf große Akzeptanz stößt.
Die Feldberginitiative wird die Behörden bei der Umsetzung unterstützen und sich gemeinsam mit dem Runden Tisch für weitere intelligente und sozialverträgliche Maßnahmen einsetzen, mit denen die Lärm- und Verkehrssicherheitsthemen am Feldberg gelöst werden können.
Schmitten, im Juli 2014
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